Auszüge
aus den deutschen und slowenischen Pressekritiken
„…Stefan
Maria Marb ist sicher einer der versiertesten deutschen
ButohExegeten, einer, der sich längst vom
Studium der japanischen Vorbilder gelöst und zu
einem individuellen Stil gefunden hat….“
Silvia Stammen, Süddeutsche
Zeitung am 8. März 2006
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Weg der inneren Wandlung
… Stefan Maria Marb wendet sich in seiner Performance
der Natur in ihrer elementaren, sandigen Form zu- der
„flüssigen“ Erde; in seinem Bewegungansatz
und und dem Bühnenbild webt er unsichtbare Verknüpfungen
zwischen dem spirituellem Wachstums des Individuums
und den äußeren Phänomenen und läßt
sich dabei auf einen meditativen Zustand persönlicher
Transformation ein… Die Inspiration für sein
solistisches Projekt bekam Marb aus der Novelle „Die
Frau in den Dünen“ (woman in the dunes, 1962)
des japanischen Schriftstellers Kobo Abe. Auszüge
des poetischen Textes ( es liest der Radioerzähler
Wolf Euba) hinsichtlich der Interdependenz von Mensch
und Erde hat Marb in die Segmente seines Stückes
integriert, ebenso wie die Projektion des Filmes von
Sabine Scharf, worin ein nackter Tänzer auf weiten
Sanddünen läuft…… Die Vorstellung
beginnt mit dem langsamen Gang eines dunkel gekleideten
Mannes.Die Kraft dieser Anfangssequenz wirkt stark und
suggestiv; die malerische Erzählung eines Weges,
auf dem sich eine Person, gebeugt durch ein vermeintlich
schweres Leben, begibt. Der Moment, als er das Bild
im Sand als sein eigenes Schattenbild erkennt, wirkt
derart stark, dass das Grauen sprichwörtlich greifbar
wird. Nicht weniger stark empfindet man bei der Szene,
wenn die Person während seiner Wandlung die Quelle
des Wassers findet, wobei er mit den Händen den
Sand beiseite schiebt und sich plötzlich kreisförmig
kleine Wellen einer Wasseroberfläche zeigen…
Daliborka Podboj, VECER, Kultura,
30. März 2006
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Durch die Form des Lebens hindurch
Die Performance Liquid
Earth ist nach 17 Jahren die erste Soloarbeit des deutschen
Choreografen und Tänzers Stefan Maria Marb, der
auf den slowenischen Bühnen als Tänzer und
Gruppenchoreograf regelmäßig Gast ist…...
Während der Projektion der schwarz-weißen
Fotografien ( Stefan Hagen), auf denen Gras abgebildet
ist, das aus dem Sand herauswächst und sich gleichsam
tanzend bewegt, entsteht der Eindruck, dass der Autor
assoziativ unterschiedliche Formen des Lebens miteinander
verknüpft- menschliche, pflanzliche und tierische-
und wie diese sich wiederum zu den anorganischen Aspekten
der Natur verhalten- der Sand geht durch diese lebendigen
Formen hindurch.
Dieses Solo erscheint wie die Erzählung von einen
intimen Wandlungsprozeß, wo sich der Mensch von
einem persönlichen Befreiungsprozeß über
Identifikationen mit unterschiedlichen Formen und Stadien
des Lebens zu einer endgültigen Befreiung
hinbewegt…. Neben der hervorragenden Bewegungsausführung
durch Marb sowie einer entsprechenden visuellen Atmosphäre
überzeugt ebenso die abstrakte Klangkomposition
( Nick Parkin). Die 50-minütige Aufführung
Liquid Earth entwickelt im Geiste des Butoh und in der
Dramaturgie von Tanja Zgonc eine wohlüberlegte
und ästhetische Verknüpfung aller in Szene
gesetzten und ausgearbeiten Elemente.
Mojca Kumerdej für DELO, KULTURA,
21. März 2006
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Nicht nur für Anhänger, sondern für Eingeweihte
…. Während der
Aufführung sehen wir in Folge eine Art von Minidrama
des menschlichen Kampfes mit sich selbst, den Marb mit
einer Mischung aus Butoh und einem barock-expressiven
deutschen Ausdruckstanz in Szene setzt. Dazu, als visuelle
Beigabe, ein gelungenes minimalistisches Bühnenbild;
neben dem Lichtdesign und der Musik dann noch eine Projektion,
wo man zu Beginn Close-Up Fotografien von Erscheinungen
und Materialien der Natur erkennt; dazu kommt später
noch ein Film, der einen unbekümmerten, nackten
und „befreiten“ Menschen zeigt, der sich
völlig in Harmonie mit sich befindet…
Katja Praznik für Dnevnik,
KULTURA, 20. März 2006
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